Irrungen, Wirrungen

Was ist das Wichtigste im Leben? 

 

Ich denke, das Wichtigste ist, diese Frage beantworten zu können. Denn dann hat man seinen Sinn gefunden. Dann hat man einen Platz, der zu einem passt. 

 

Diese Frage zu beantworten ist schwer. Sie kommt gleich nach der Frage nach dem Sinn des Lebens und ich bin sicher, dass es da Überschneidgungen gibt. 

 

Manchmal denkt man, man hat das gefunden, was man gesucht hat, man ist angekommen. Doch man wird desillusioniert, oft vom Umfeld und der Realität. Doch manchmal kommt ein Teil dieser Selbsterkenntnis auch durch Selbstreflektion. 

 

Allerdings muss einem die Möglichkeit zum Nachdenken über sich selbst gegeben werden. Erhält man keine Rückmeldungen vom Umfeld, so wird man kaum darauf aufmerksam werden, andernfalls müsste man ständig an sich selbst zweifeln. 

 

Besonders tragisch ist so etwas, wenn es um die Beziehung mit einer geliebten Person geht. Oder wenn räumliche Änderungen im Leben einen unüberwindliches Hindernis darzustellen scheinen. 

 

Und besonders bitter ist es, wenn man erst im Nachhinein auf Dinge aufmerksam wird. Wenn man vor vollendeten Tatsachen zu stehen scheint, ohne weiter Einfluss nehmen zu können, ohne eine Chance zu haben, den Lauf der Dinge zu beeinflussen. 

 

Man hadert mit dem Schicksal, das einen so im Regen stehen gelassen hat. Man fühlt sich wie abgekoppelt vom Zug des Lebens, auf einem emotionalen Abstellgleis, das zugleich Einbahnstraße ist. Man kann nur in einer Richtung wieder auf die Strecke kommen, aber da steht ein Prellbock, die Weichen scheinen gestellt... 

 

Das Ergebnis sind unglaubliche Schmerzen und die Hoffnung, dass es besser wird...dass man irgendwie noch auf die Weichenstellung Einfluss nehmen kann, um seinen Frieden zu finden. 

 

Denn der innere Friede geht einem verloren. 

 

Und wenn dieser fehlt, dann beantwortet man die Eingangsfrage manchmal komplett anders als noch vor 72 Stunden.