Der DAX? War das nicht dieses scharz-weiße, süße Tierchen...?

Nein, der DAX ist der Deutsche Aktienindex und stellt quasi, zumindest für die Politik sowas wie ein Fieberthermometer der Wirtschaft dar. 

 

Fieberthermometer für die Wirtschaft? Was soll das denn, gibt es dann auch Zäpfchen für die Wirtschaft? Na klar, die heißen Subventionen und Zäpfchen sind perfekt für so manchen Wirtschaftsboss, denn was will man einem A.....stloch schon anderes schenken? 

 

Ein sehr komplexes Thema, die Wirtschaft und mittlerweile hat man den Eindruck, dass selbst die Protagonisten nicht mehr alles verstehen, was sie versuchen zu regeln und zu kontrollieren. Die Sache ist, so scheint es, ein Selbstläufer geworden. 

 

Ich will hier ein paar kleine Erklärungsversuche machen und versuchen, die komplexen Zusammenhänge etwas verständlicher zu machen. 

Money, money, money... ein paar Gedanken

Der Stoff, aus dem die Träume sind...nun, zumindest mancher Traum. Wer hatte nicht schonmal den Gedanken "Wenn ich eine Million Euro hätte, was würde ich damit machen?" Und dann fängt das Kopfkino erst richtig an.

 





Was ist Geld? Es gibt jede Menge Synonyme und Metaphern im allgemeinen Sprachgebrauch wie Mäuse, Knete, Kohle, Asche, Moneten etc. Auf jeden Fall denkt bei diesen Worten jeder anbunte Streifen aus feuerfestem Papier und kleine runde Metallstücke. Und wir nutzen es, um einen Wert zu beschreiben. Ein hoher Preis ist (manchmal fälschlicherweise) bereits ein Merkmal hoher Qualität von Gütern.

 

Es ist mittlerweile auch bekannt, dass unser Geld nicht mehr dem Goldstandard unterliegt (was das bedeutet, beleuchten wir an einem anderen Tag). Wir wissen auch, dass weder das Papiernoch das Metall einen Gegenwert darstellen. Woher also kommt dieser Wert?

 

Ohne Frage, Geld ist praktisch: Mit Geld kann man (materielle) Träume erfüllen, Geld macht alles möglich heutzutage möchte man meinen (Gottseidank nicht alles!), die
Möglichkeiten sind scheinen unbegrenzt. Und es ist nicht zweckgebunden, es
verdirbt nicht, es bringt Prestige, es bringt Ansehen, es ist leicht zu
transportieren.

 

Wenn wir genau hinsehen, entsteht der Wert des Geldes durch unseren Glauben daran. Es ist der Glaube daran, dass wir morgen dafür unsere Butterbreze bekommen, dass wir damit ein Haus kaufen können, das Vertrauen, dass wir es im Tausch gegen Güter anbieten können und es als Zahlungsmittel akzeptiert wird.

 

Dieses Prinzip ist so alt wie das Geld selbst. Begonnen hat es vor vielen hundert Jahren, als man feststellte, dass Gold, dessen Wert schon immer für die Menschheit außer Frage stand, schwer zu transportieren ist. Damals hatten Goldschmiede einen Tresor, um das wertvolle Material, mit dem sie arbeiteten, zu schützen. Sie waren die
ersten Geldwechsler, sie hatten das nötige Fachwissen, um Edelmetalle auf
Reinheit zu prüfen und waren angesehene Kaufleute, handelten sie ja tagtäglich
mit wertvollen Gütern.

Und so kam man auf die Idee, sein Gold beim Goldschmied einzulagern und man bekam eine Quittung dafür. Diese konnte man an den Geschäftspartner weiterreichen und dieser wiederrum konnte dann sein Gold vom Schmied abholen. Die Bezeichnung unserer heutigen Geldhäuser ist daran angelehnt, dass die Goldschmiede an einer (Werk)bank arbeiteten. Das italienische banco bezog sich auf den Tisch des Geldwechslers.

 

Der gesamte Handel lebte hier vom Vertrauen und Glauben: Man vertraute dem Goldschmied oder Geldwechsler sein Gold an, vertraute darauf, dass der Geschäftspartner dessen Quittung akzeptieren würde, dieser vertraute darauf, dass die Quittung, jenes Stück Papier ohne Wert "gedeckt" war, er also auch Gold erhalten würde dafür - kommt uns bekannt vor, oder?

 

Im Wirtschaftsjargon gibt es einen Fachbegriff, der trefflich beschreibt, was unser Geld eigentlich ist: Eine verbriefte Schuld, ein Schuldschein.

Und somit wiederum bekommtunser Geldsystem einen Namen: Schuldgeld.

 

Es geht immer um eine Schuld, die weitergereicht wird. Nur das Gold selbst, das besitzt die Bank...und da kaum einer kommt, um sein Gold zu holen, weiß keiner, ob es noch da ist, außer dem Goldschmied, oder Bankier oder Banker...einen Teil muss er vorrätig halten, denn manchmal kommt eben doch ein misstrauischer Zeitgenosse und will sein Gold, den Gegenwert zu seinem Schuldschein haben... - das nennt der Banker dann "Mindestreserve". Auch ein bekanntes Bonmot aus den Nachrichten der
letzten Jahre.

 

In den kommenden Texten möchte ich auf die verschiedenen Aspekte unseres Geldsystems eingehen und mich Stück für Stück zu der Frage vorarbeiten, ob wirklich alles nach Plan läuft und ob es nicht eine bessere Alternative gibt.

 

Für den Moment möchte ich hier schließen. Ein persönliches Wort zum Schluss: Mir geht es so, dass ich Geld mittlerweile als etwas Abstraktes, Konstruiertes betrachte, aber sicherlich nicht als ein Absolutum, das nicht infrage gestellt werden darf, wie
uns Politik und Wirtschaft gerne glauben machen.

 

Als Quintessenz sollte sich jeder von uns Gedanken machen, was Geld für ihn ist. Vieles in unserem Leben ist darauf fokussiert: Die Karriere verhilft vor allem zu höherem Einkommen, damit zu mehr Prestige. Und oben wird die Luft dünn. Es ist ein ständiger Wettstreit um eine anscheinend knappe Ressource, die doch jeden Tag millionenfach neu geschaffen und gedruckt wird. Wie kann das sein?

 

Und was wird diesem Wettlauf alles geopfert? Man zieht die Arbeit der Familie vor, man konsumiert in seiner Freizeit mithilfe der finanziellen Mittel, die man verdient, anstatt kreativ und schaffend tätig zu werden.

 



Wenn Marx noch meinte, Religion sei Opium für das Volk, möchte man fast erwidern, dass für unsere westliche Gesellschaft wohl das Geld zur Religion geworden ist...

 

Doch beiseite mit Melancholie. Ich freue mich darauf, in Ruhe ein paar Facetten unseres Wirtschaftssystems in nächster Zeit zu beleuchten, wie es sich mir darstellt.
Und ich freue mich über Kommentare und Ergänzungen oder auch Kritik dazu.

 

In diesem Sinne wünsche ich eine schöne Woche!

© 2014 Alexander Billig